von Selfcare und Caredogs

Politik ist kein Hobby. Zumindest nicht, wenn man versucht, diese Welt ernsthaft zu verändern und sich mit den Schicksalen und Dramen auseinandersetzt, die dieses System produziert.

Diese Anliegen lassen sich in der Regel nicht an schicken Netzwerkapéros lösen. Ich habe das Privileg für einen grossen Teil meiner politischen Arbeit bezahlt zu werden. Viele andere nutzen jede freie Minute, um für eine bessere Welt zu streiten - aus Überzeugung. 

Sie engagieren sich in der Flüchtlingshilfe, in der Migrantifa, bei Baselnazifrei, im feministischen Streik, in all den Facetten der Klimabewegung, bei BastA!, im Grauen Block, in "Stadt für alle", in der Kurdistansolidarität, unterstützen im Planet 13 oder engagieren sich in ihrer Gewerkschaft (vieles weitere bleibt ungenannt).

Wir alle sind es, die versuchen die Löcher des Systems, durch die Menschen fallen, zu kitten, das menschliche Leid zu lindern in dem Wissen, das eine andere Welt nicht nur nötig, sondern möglich ist.

Das ist kein Hobby. Wir alle tun dies, aus Überzeugung, weil es notwendig ist. Oder um es mit Bertolt Brecht zu sagen: "Um die Freiheit von Politik zu haben, muss man die Gesellschaft so gestaltet haben, dass es nicht mehr nötig ist usw."

Und all das kostet nicht nur Geld und Zeit, sondern auch Kraft. Bolle, mein Care-Dog, begleitete mich fast 11 Jahre auf diesem Weg. Er zwang mich zu Pausen, zum Lachen und knüpfte Kontakte, die ich ohne ihn nicht hätte.

 

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Und weil du Dog-Content wahrscheinlich toller findest, als lange Texte, gibt`s hier eine kleine Gallerie.

Der Kluge Brecht

"Ich will zum Beispiel leben mit wenig Politik. Das heißt, ich will kein politisches Subjekt sein. Aber das soll nicht heißen, dass ich ein Objekt von viel Politik sein will. Da also die Wahl nur lautet: Objekt von Politik zu sein oder Subjekt, nicht aber: kein Objekt, kein Subjekt oder Objekt und Subjekt, muss ich wohl Politik machen, und die Menge davon bestimme ich auch nicht selber. Es ist bei dieser Sachlage wohl möglich, dass ich mein ganzes Leben zubringen muss in politischer Betätigung und es dabei verliere." 
Bertolt Brecht, Marxistische Studien, Über den Staat.